Die Entstehung des Thüringer Waldes

Vor 400 - 250 Millionen Jahren stießen die Urkontinente Laurasien und Gondwana zusammen, sodass der Superkontinent Pangaea entstand, der in die heutigen Kontinente zerbrach. Durch die bei dem Zusammenstoß wirkenden Kräfte entstand das variskische Gebirge, das zuerst eine zusammenhängende Gebirgsmasse darstellte, zu der auch der Thüringer Wald (Saxothuringikum) zählte. Im Trias (251 - 199,6 Millionen Jahren) wechselten in Mitteleuropa Wüstenklima und Überschwemmungen des Tethys Meeres. Dadurch lagerten sich im Germanischen Becken Sedimente ab. Der untere Buntsandstein wurde durch flachmarine Bedingungen gebildet, bei der Entstehung des mittleren Buntsandsteins wechselten sich riesige Flüsse und arides Wüstenklima ab, wohingegen der obere Buntsandstein wieder durch marine Ablagerungen entstand. In der Kreide (145,5 - 65,5 Millionen Jahre) bis zum Paläogen (42,5 - 23,03 Millionen Jahren) kolliedierte die adriatische Mikroplatte (Afrika) mit der voralpidischen Platte, durch den Druck wurden das einzige Hochgebirge Deutschlands, die Alpen, herausgehoben (alpidische Gebirgsbildung). Außerdem brach die Erdkruste an besonders dünnen Stellen auf. Die Scholle des Thüringer Waldes (Bruchschollengebirge, um Suhl herum handelt es sich um ein Horstschollengebirge, weil die Heraushebung gerade und gleichmäßig erfolgte) wurde herausgehoben und verläuft von nordwest nach südost auf 120 km. Das Südthüringer Buntsandsteinland, mit Höhen von ca. 600 m zählt zur fränkischen Triaslandschaft, zu dem auch der kleine Thüringer Wald gehört. Dieser weist die gleiche Zusammensetzung wie der Thüringer Wald auf, wurde jedoch nicht so stark emporgehoben. Heute ragt der Thüringer Wald 1000 m in die Höhe, da bereits einige hundert Meter durch Erosion, vor allem durch Wind und Wasser, abgetragen wurden. Er ist nach Norden gekippt und am Südrand sehr steil. Die Kuppen der Berge bestehen meist aus Porphyr (Domberg), der auf Grund seiner langsamen Erkaltung im Erdinneren widerstandsfähiger ist. Granit hingegen verwittert schneller, weil sich der Feldspat auflöst, wie man am Granitkessel, in dem Suhl liegt, sieht.